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HTK-Cube – höchstes Holz-Schülerwohnheim Europas feierlich eröffnet

Europas höchstes Schülerwohnheim aus Holz, der HTK-Cube, wurde Mitte Juni 2024 feierlich eröffnet. Bereits mit Schulbeginn im September 2023 konnten die Schülerinnen und Schüler des Holztechnikums Kuchl (HTK) ihre Zimmer beziehen. Mit einer Bauzeit von nur acht Monaten ist der Cube ein Vorzeigeprojekt für den modernen Holzbau. Sechs Geschoße sind aus Holz, Fundament und Erdgeschoß aus Beton. Der Holzbau wurde in Modulbauweise mit Brettsperrholz errichtet. Die Kosten betrugen 12,5 Mio. Euro, die Finanzierung erfolgte aus Eigenmitteln, dem Fachverband der Holzindustrie sowie den Fachgruppen, der Salzburger Wohnbauförderung und einer Bundesförderung. Anlässlich der Feierlichkeiten überbrachte Bildungsminister Martin Polaschek seine persönlichen und sehr anerkennenden Grußworte per Videobotschaft (hier nachhören).

Schülerwohnheim ein Leuchtturmprojekt in Holz

„Wir sind stolz auf unser Leuchtturmprojekt aus Holz. Das Gebäude ist das weltweit erste PEFC-zertifizierte Schülerwohnheim, das nachweislich mit Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung errichtet wurde“, so der Präsident des Holztechnikums Kuchl, Wolfgang Hutter. „Dieses neue Wohnheim zeigt einmal mehr die herausragenden Eigenschaften des Werkstoffs Holz. Und wir sind besonders stolz, gerade hier in Kuchl, wo die Holz-Experten und Fachkräfte der Zukunft ausgebildet werden, dieses weltweit erste PEFC-zertifizierte Wohnheim mit unserem Siegel auszuzeichnen“, freute sich PEFC-Obmann Kurt Ramskogler, der im Zuge der Eröffnungsfeier das PEFC-Zertifikat feierlich überreichte.

„Das Schülerwohnheim hier am Wissenscampus Kuchl zeigt eindrucksvoll, welche Leistungen unser heimischer Rohstoff zu Leisten im Stande ist. Von der raschen Bauzeit bis zum Wohnklima deckt das Bauvorhaben alles ab. Ich gratuliere den Verantwortlichen auch herzlich zur PEFC-Zertifizierung, als Zeichen der nachhaltigen Waldwirtschaft, aus der das verwendete Holz stammt“, sagt proHolz Salzburg Obmann Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter. Gerade hinsichtlich der Wohnatmosphäre stimmt Internatsschülerin Chiara Netzker zu: „Mich beeindruckt vor allem die Wohlfühl-Atmosphäre, die das Holz schafft.“

Rasche Bauzeit durch modernen Holzbau

Für das HTK handelte es sich um das größte Projekt der Geschichte: „Das Internat ist für uns sehr wichtig. Durch die Verdichtung der Baufläche konnten bisher verbaute Flächen wieder begrünt werden“, erklärt HTK-Geschäftsführer Hans Rechner. „Die Unterbringung und die pädagogische Betreuung sind entscheidende Faktoren für den Schulerfolg“, so Internatsleiter Markus Palfinger weiter.
Bedingt durch das Einzugsgebiet Österreich, Deutschland, der Schweiz und Südtirol sind rund 75 Prozent der Schüler:innen vier bis fünf Jahre lang im Internat untergebracht. Der Wissenscampus Kuchl erhält durch den Cube ein neues, aufgewertetes Erscheinungsbild im Ort. Dies beginnt mit dem Vorplatz und Eingangsbereich, der komplett neu gestaltet wurde. Im Erdgeschoß befinden sich die Funktionsräume und ein großer Fitnessraum. In den darüberliegenden sechs Obergeschoßen wurden die Internatszimmer in Form von Doppel- bzw. Dreibettzimmern organisiert. Im neuen Gebäude stehen nun 184 Betten für die Burschen und Mädchen zur Verfügung.

Eröffnungs-Festakt mit HTK-Präsident Wolfgang Hutter, Internatsleiter Markus Palfinger, Schulleiter Josef Eßl, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Geschäftsführer Hans Rechner (vlnr.) © Land Salzburg/Franz Neumayr

(© Andrew Phelps)

Architektur & Kunst verbindet

„Der lebendige Baum am Platz als Markenzeichen macht die Jahreszeiten erlebbar. Die Klarheit und Form des Internatsbaues harmoniert durch die ansprechende Form ausgezeichnet mit dem übrigen Bestand“, erläutert Architekt Simon Speigner vom Architekturbüro sps architekten aus Thalgau.
Anlässlich des Projektes Kunst am Bau wurden 44 Wurzelstücke aus Aluminiumguss im Internatsbau, der Berufsschule und der HTL verteilt und an Wänden, Fassaden, Büros, Aufenthaltsräumen, Garten und Stiegenhäusern installiert. „Die Wurzeln durchwachsen und verbinden das ganze Gelände des Holztechnikums Kuchl. Die sichtbaren Wurzeln sind nur die Spitze des Eisbergs und verweisen auf die im verborgenen liegenden nicht sichtbaren Netzwerke, das versorgende und symbiotische Wurzelgeflecht des lebendigen Organismus Wald sowie die soziale Dynamik und Verbindungen am Ausbildungsort“, berichtet die Künstlerin Judith Fegerl. Der angelegte Totholzgarten vollendet das Kunst-am-Bau-Projekt um holzbewohnenden Kleinlebewesen und Microorganismen Unterschlupf zu bieten.

Neue Konzepte & Leitprojekte am Holztechnikum Kuchl

Die Ausbildung am Holztechnikum Kuchl (HTL, Fachschule, Internat) garantiert moderne pädagogische Konzepte in Schule und Internat und eine Infrastruktur auf dem neuesten Stand der Technik. „Wir stellen uns in Zukunft auf drei Leitprojekte ein. Dazu gehören eine verstärkte Internationalisierung der Ausbildung z.B. über Schüleraustausch und Auslandspraktika – vor allem mit Italien und Skandinavien – sowie ein Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Weiters wird der Lehrplan in der HTL neben den Kernkompetenzen Holz / Technik, Sprachen & Persönlichkeitsbildung und Wirtschaft in Zukunft ab der vierten Klasse individuelle Vertiefungsmöglichkeiten in „Smart Production & Innovation“ und „Holzbautechnik“ bieten “, sagt Schulleiter Josef Eßl. Die Fachschule bietet Ausbildungsschwerpunkte in Holztechnik, Tischlereitechnik oder Holzbautechnik. Zusätzlich zur Abschlussprüfung der Fachschule kann auf freiwilliger Basis die Lehrabschlussprüfung in der jeweiligen Vertiefung absolviert werden.

Wissenscampus Kuchl als europaweite Qualitätsmarke

Das Netzwerk der Ausbildungsstätten rund um das Holztechnikum Kuchl entwickelte sich immer mehr zu einer europaweiten Qualitätsmarke. Unter der Dachmarke Wissenscampus Kuchl werden von allen Einrichtungen (Holztechnikum Kuchl, Werkmeisterschule, Fachhochschule Salzburg/Campus Kuchl, Landesberufsschule Kuchl, Einrichtungsberaterschule Kuchl, Holzcluster Salzburg und proHolz Salzburg) die Ausbildungen abgestimmt. Gemeinsame Angebote für die Weiterbildung und Forschung werden erarbeitet.