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Regionaler Austausch fördert innovativen Holzbau

By 25. September 2024Holzbau & Zimmerei

Regionaler Austausch fördert innovativen Holzbau mit der Exkursion „Grenzüberschreitender Holzbau“. ProHolz Salzburg (als Lead Partner) veranstaltete gemeinsam mit der Initiative Architektur sowie den bayrischen Partner wir bauen auf heimisches Holz e.V., proHolz Bayern, Chiemgau Wirtschaft und Berchtesgadener Land Wirtschaft im Grenzraum Salzburg/Bayern eine ganztägige Exkursion zu Holzbauprojekten im Landkreis Traunstein, Landkreis Berchtesgadener Land und in den Salzburger Flachgau. Die Bayern-Österreich people-2-people Exkursion „grenzüberschreitender Holzbau“ wurde umgesetzt mit finanzieller Unterstützung durch das INTERREG-Programm. Gefördert von der Europäischen Union mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (INTERREG VI A).

Die Exkursion hatte das Ziel, den Exkursionsteilnehmer:innen das Potential sowie regionale Merkmale des modernen Holzbaus in der Grenzregion näher zu bringen. Diskussions-, und Austauschformate förderten Entwicklungs- und Begegnungsmöglichkeiten. Dabei bekam man Einblicke von der Projektentwicklung bis hin zum fertigen Objekt. Die Weiterentwicklung des grenzüberschreitenden Austausches und die zukünftigen, euregionalen Möglichkeiten wurden durch diesen Anschub vertieft.

Für die Veranstalter war der grenzübergreifende Austausch zwischen Oberbayern und Salzburg ein voller Erfolg: „Eine buntgemischte Gruppe aus jungen und erfahrenen Architekt:innen sowie Holzbauinteressierten brachte an diesem Exkursionstag in Summe 50 Teilnehmer:innen näher zusammen. Bei vier unterschiedlichen Bauvorhaben konnte man viele spannende, hilfreiche und einzigartige Einblicke gewinnen, die hoffentlich in den nächsten Entwürfen eine Berücksichtigung finden werden“, sagt Veranstalter DI Thomas Berger, Holzbaufachberater von proHolz Salzburg.

Kindergarten Mattsee – ein Bau zum Wohlfühlen für die Kinder

Auf Salzburger Seite wurde der erst kürzlich fertiggestellte Kindergarten in Mattsee besichtigt. Bürgermeister Michael Schwarzmayr, Architekt Hannes Sampl (dunkelschwarz) und Pädagogin Sandra Wallner (Leitung Kindergarten) gaben Einblicke in das Bauvorhaben.

„Von Seiten der Gemeindevertretung war es für uns von Anfang an klar, dass wir den Kindergarten in Holzbauweise errichten möchten. Es musste für uns ein Bau sein, in dem sich die Kinder wohlfühlen. Daher haben wir im Vorfeld einige Kindergärten aus Holz besichtigt und festgestellt, dass es einfach eine andere Atmosphäre ist, einerseits für die Kinder zum Wohlfühlen, aber auch zum Arbeiten für die Mitarbeiter. Man spürt die Atmosphäre sofort beim Betreten merkt, dass das Holz in Bezug auf die Kinder einfach das ideale Baumaterial ist“, sagt Michael Schwarzmayr, Bürgermeister von Mattsee. „Ein positiver Nebeneffekt für uns war es, dass wir für das ökologische Bauen noch Förderungen lukrieren konnten“, fügt er mit Blick auf die Kosten abschließend hinzu.

Bürgermeister Michael Schwarzmayr

Bezirkshauptmannschaft in Seekirchen – Einblick in „Salzburger Leuchtturmprojekt“

In Seekirchen stand der Besuch der ebenfalls im Jahr Sommer 2023 fertiggestellten Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung am Programm. Bezirkssekretär Ing. Michael Walder MSc und Dipl. Ing. Robert Lechner (Interimistischer Leiter Sachverständigendienst) empfingen die Teilnehmer:innen. „Der Holzbau wirkt auf die Mitarbeiter:innen. Wir bekommen die Rückmeldung, dass sich jeder hier sehr wohl fühlt. Auch die Bürger:innen und unsere Kund:innen sind beeindruckt von der Bauweise und der Atmosphäre, die der Bau ausstrahlt. Die Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung ist ein richtiges Aushängeschild für eine moderne Verwaltung“, sagt Bezirkssekretär Walder.

„Voneinander lernen und der regionale Austausch – so funktioniert eine gute Nachbarschaft und das fördert Innovationen“, sagt Landesrat Ing. Christian Pewny, aus dessen Ressort das Interreg Projekt gefördert wurde.

Bezirkssekretär Michael Walder

Das betont auch Salzburgs Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer: „Das Gebäude ist ein absolutes Leuchtturmprojekt für das Land, die Bürgerinnen und Bürger sowie für die rund 185 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Regelmäßig besuchen internationale und nationale Delegationen das moderne Bürogebäude. Dem Land Salzburg ist mit der ,BH‘ architektonisch ein großer Wurf gelungen und gleichzeitig haben wir hochwertige Jobs in der Region geschaffen.“

Klinik Schönsicht – vom eigenen Wald zum fertigen Gebäude

Neben den beiden Projekten im Salzburger Flachgau wurde ein Projekt in bayrischen Berchtesgadener Land sowie ein Projekt im Landkreis Traunstein besichtigt. In Stanggass (Landkreis Berchtesgadener Land) besuchte man mit der Klinik Schönsicht das einzige in Bau befindliche Objekt. DI Stefan Kohlmeier (arc Architekten) führte durch die Baustelle und beantwortete gemeinsam mit Bauherr Nuri Irshaid, (Projektmanager Dr. Wimmer Verwaltung) die auftretenden Fragen. Die beiden zeichnen sich auch für den mehrfach ausgezeichneten Kulturhof Stanggass verantwortlich, in dem die Exkursion zu Mittag einkehrte.

„Für uns war von Anfang an klar in Holz zu bauen. Wir haben nie daran gedacht, auf einen anderen Baustoff zu setzten. Wir sind selbst Waldbesitzer und haben, wo es möglich ist, in Holz gebaut. Das Holz stammt von unserem Wald und wurde hier eingesetzt. Die verwendete Lärche kommt ebenfalls aus dem Berchtesgadener Land und hat einen sehr kurzen Transportweg hinter sich“, hält Irshaid von Anfang an fest. „Einen Vorteil von Holz, das hat man beim Betreten der Baustelle der Klinik Schönsicht gespürt, ist die besondere Atmosphäre. Es herrscht ein anderes Raumklima, das spüren in Zukunft die Familien in der Klinik Schönsicht.“

Architekt Stephan Kohlmeier

Bürgerzentrum Fridolfing – Gemeindevertretung pro Holzbauweise

Etwas anders kam die Entscheidung beim Bauvorhaben „Bürgerzentrum Fridolfing“ zusammen. Hier brachte nach einer Machbarkeitsstudie eine finale Abstimmung innerhalb der Gemeindevertretung die Entscheidung hinsichtlich der Holzbauweise, wie Andreas Kirchner, Bauamtsleiter Gemeinde Fridolfing, erklärt: „Die Entscheidung über die Bauweise für die beiden Gebäude des Bürgerzentrums war ein längerer Prozess während der Vorplanung. Es stand im Zuge einer Machbarkeitsstudie auch eine Ertüchtigung der Bestandsbauten auf dem Grundstück im Gespräch. Schließlich wurden unterschiedliche Möglichkeiten erörtert und final hat sich die Gemeindevertretung in einer Abstimmung knapp für einen Holzbau entschieden.“

Bürgermeister Johann Schild

Projektzeitraum
01.07.2024 bis 02.12.2024

Projektdaten
Lead Partner
proHolz Salzburg (AT)
Projektpartner
Initiative Architektur (AT)
Wir bauen auf heimisches Holz e.V. (DE)
Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern gGmbH mit proHolz Bayern (DE)
Chiemgau GmbH (DE)
Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice GmbH (DE)

Genehmigte Gesamtkosten | 4.972,80 €
bewilligte EFRE-Förderung | 3.729,60 €