
Die aktuelle österreichische Waldinventur zeigt klar die Notwendigkeit des klimafitten Waldumbaus, also einer aktiven Waldbewirtschaftung, um sie vor Überalterung zu schützen. Damit einher geht auch die Holzverwendung in Form von Holzbauten, die in ihrer Form als zweiter Wald aus Gebäuden weiterhin stabil und langfristig CO2 binden. Mit der aktiven Bewirtschaftung können die Wälder ihre Leistung für die heimische Wirtschaft erbringen, etwa in Form von rund 1.6 Milliarden Bruttowertschöpfung im Bundesland Salzburg.
„Aktive Waldbewirtschaftung und verstärkte Holzverwendung“, das sind für Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs, die Schlussfolgerung der aktuellen Österreichischen Waldinventur des BFW – Bundesforschungszentrum für Wald. „Durch einen kontinuierlichen Anstieg der Holzvorräte in den vergangenen Jahrzehnten sind Österreichs Wälder alt geworden und nun besonders anfällig für die Probleme des Klimawandels wie Stürme und Trockenheit, inklusive Borkenkäfer. Daher ist es notwendiger denn je, die Wälder aktiv zu bewirtschaften und die Bestände zu verjüngen. So schaffen wir es, dass unsere Wälder klimafit werden, vital bleiben und kontinuierlich wachsen“, so Jöbstl. Die Verwendung von Holz ist das Gebot der Stunde. „Es kommt darauf an, die älteren Bäume rechtzeitig zu ernten und den gespeicherten Kohlenstoff in Holzprodukten weiterhin zu binden. Während der Kohlenstoff des geernteten Baumes etwa in einem Holzgebäude über weitere Jahrzehnte gebunden bleibt, wächst im Wald ein junger Baum nach, der erneut CO2 aufnimmt. So schaffen wir einen zweiten Wald, der das Klima schützt und Arbeitsplätze garantiert. Holznutzung und aktive Forstwirtschaft sind starke Hebel, um dem Klimawandel entgegenzuwirken“, betont Jöbstl.
(Quelle: Fachverband Holzindustrie Österreich)

Klares Bekenntnis für Waldbewirtschaftung
DI Franz Lanschützer, Forstdirektor in der Land- & Forstwirtschaftskammer Salzburg, spricht sich ebenfalls klar für die Waldbewirtschaftung aus: „Das Beeindruckende in Salzburg ist, dass die letzten Jahrzehnte sehr viel an Waldfläche hinzugekommen ist. Gleichzeitig haben diese Wälder sehr hohe Holzvorräte aufgebaut. Das heißt, das Wachstum ist bei uns sehr gut. Sehr hohe Holzvorräte, äußerts große Bäume bedeuten aber, dass sie anfällig gegenüber Stürmen oder Schneedruck sind. Und damit man diese Wälder für die Zukunft herrichtet, ist es notwendig, überalterte Wälder zu verjüngen.“ Das klappt am besten mit der Holzverwendung und aktiven, nachhaltigen Bewirtschaftung durch Experten, die bei der Jungpflanzen-Auswahl bereits Bäume wählen, die an die aktuellen und kommenden klimatischen Bedingungen besser angepasst sind.
Waldbewirtschaftung vs. Außernutzungsstellung
Der Präsident der Land- & Forstwirtschaftskammer, Ök.-Rat Rupert Quehenberger, richtet weiter mahnende Worte in Richtung der EU-Forderung nach einer Außernutzungsstellung des Waldes. „Wir können es uns nicht leisten, den Wald verwahrlosen zu lassen. Wir können es uns nicht leisten, dass wir die Wälder nicht bewirtschaften, dass wir die Wälder nicht nutzen und vor allem auch, dass wir die Wälder und ihre Funktionen, nicht mehr aufrechterhalten. Und wenn der Wald nicht aktiv bewirtschaftet wird, verlieren wir unser Kulturland. Und vor allem ist es ein riesengroßer Verlust unserer Gesellschaft, wenn Wälder ihre Leistungen nicht auch für die Volkswirtschaft erbringen können, wie etwa den Anteil von 1,6 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung entlang der gesamten Forst- & Holzwirtschaftskette allein in Salzburg.“
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