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Europas höchstes Internat aus Holz

By 28. Februar 2023April 3rd, 2023News

Titelbild von links nach rechts: Spatenstich mit Anton Posch (Heinrich Bau), Christian Egger (Heinrich Bau), Josef Essl (Schulleiter HTK), Hans Rechner (Geschäftsführer HTK), Wolfgang Hutter (Präsident HTK), Wilfried Haslauer (Landeshauptmann), Carmen Kiefer (Vize-Bürgermeisterin Kuchl), Rudolf Maier (Bildungsdirektion Salzburg), Rudolf Rosenstatter (Obmann proHolz Salzburg), Markus Palfinger (Internatsleiter HTK), Simon Speigner (SPS Architekten), Johannes Wiesinger (SABAG) © Holztechnikum Kuchl

Mit dem Spatenstich durch Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Bildungsdirektor Rudolf Mair und dem Präsidenten des Schulvereins, KR Wolfgang Hutter, wurde Ende Februar in der Holzgemeinde Kuchl der Baubeginn für den Internat-Neubau der renommierten Bildungseinrichtung offiziell gefeiert. „Bereits Ende Dezember konnten wir mit den Abbrucharbeiten des alten Internats beginnen und sind zuversichtlich, dass mit Schulbeginn im September das neue Internat plangemäß bezugsfertig sein wird“, sagte der Geschäftsführer des Holztechnikums Kuchl (HTK), Hans Rechner.

„Die moderne und zukunftsweisende Art des Neubaus sowie das dahinterstehende Einrichtungskonzept bestätigen einmal mehr die außergewöhnliche Stellung Kuchls als überregionales Kompetenzzentrum im Bereich Holz. Die Schülerinnen und Schüler des Holztechnikums, die Fachkräfte von morgen, werden einen optimalen Ort zum Lernen und Leben vorfinden“, sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Mit einem Blick in die Zukunft sprach der Landeshauptmann vom Neubau als Referenzobjekt für weitere Bauwerke in Holzbauweise im Bundesland. Während man im kommunalen Bau bereits schöne Erfolge bei Kindergärten und Schulen verzeichnete, werden die verwaltungstechnischen und sicherungstechnischen Erfahrungen bei diesem Bauprojekt auch im öffentlichen Bau einfließen können.

HTK Kuchl Visualisierung

“Das Internat wird ein weiterer Leuchtturm des Holzbaus im Bundesland Salzburg.”

proHolz Salzburg Obmann Rudolf Rosenstatter

Internat als Vorzeigeprojekt für modernen Holzbau.

Das neue Internatsgebäude wird den zeitgemäßen Anforderungen des modernen Wohnens gerecht und wird ein Vorzeigeprojekt für den modernen Holzbau in Österreich sein: „Mit diesem architektonisch anspruchsvollen Ansatz setzen wir im Internatsbau neue Maßstäbe. Wir bieten unseren Schülerinnen und Schülern einen hervorragenden Raum zum Lernen und Leben. Natürlich nutzen wir für den Neubau vorwiegend unseren klimafreundlichen Werkstoff Holz. Die gesamte Holzindustrie steht hinter dem Projekt und finanziert es mit“, freuen sich die Präsidenten des Holztechnikums Kuchl, Wolfgang Hutter, Renatus Capek und Christian Rettenegger.

„Mit der Modularbauweise und den dadurch hohen Vorfertigungsgrad ist eine sehr kurze Bauzeit möglich. Unser Projekt trägt auch zur Flächenbegrünung bei, denn der Neubau wird weniger Fläche in Anspruch nehmen und wir können sogar bisher bebaute Fläche renaturieren“, erläutert HTK-Geschäftsführer Rechner die ökologischen Vorteile des Bauvorhabens.
Das Internats-Gebäude wird als einzigartiger 7-geschoßiger Bau mit kleinen Wohneinheiten errichtet. Dabei wird ein 6-geschoßiger Holzkörper auf einem Sockel aus Sichtbeton entstehen. Kuchl wird damit das höchste Internatsgebäude aus Holz in Europa beheimaten.

Aufwertung für den Wissenscampus Kuchl

Der Wissenscampus Kuchl erhält durch das Holzbauwerk ein neues, aufgewertetes Erscheinungsbild im Ort. Die Linde vor dem Altbau bleibt erhalten und eine neue Baumreihe soll den Vorplatz Richtung Parkplatz abschließen. Der nach Südwesten offene Vorplatz soll durch eine der Kantine vorgelagerte Terrasse zusätzlich aufgewertet werden. Kleine Lufträume als visuelle Verbindung zwischen den Geschoßen steigern zusätzlich die Attraktivität des Gesamtbildes.

Im Erdgeschoß befinden sich die Funktionsräume wie Fitnessraum, Spieleraum und Aufenthaltsraum. In den darüberliegenden sechs Obergeschoßen sollen die Internatszimmer in Form von Doppel- bzw. Dreibettzimmern organisiert werden. Durch die Aufteilung der Begegnungsbereiche auf sechs Geschosse ist eine individuellere Betreuung und größere Vielfalt an Treffpunkten für die Schülerinnen und Schüler gegeben.

Die Anordnung der Module ermöglicht Belichtungsmöglichkeiten nach allen Himmelsrichtungen und die aufgeweitete Mittelganszone beinhaltet die Lifte und je nach Bedarf Raumzonierungen für die individuelle Förderung von Interessen, Talenten und Fähigkeiten. Eine Verbindungsbrücke in den beiden Obergeschoßen zum bestehenden Quertrakt lässt den Baukörper an den Bestand andocken. Mit dieser Lösung kann die versiegelte Fläche verringert werden.

“Der lebendige Baum am Platz als Markenzeichen macht die Jahreszeiten erlebbar. Die Klarheit und Form des Internatsbaues harmoniert durch die ansprechende Form ausgezeichnet mit dem übrigen Bestand.”

Architekt Simon Speigner

Wahrzeichen für Kuchl

Ein neues, richtungsweisendes Wahrzeichen aus Holz ist in der Holzgemeinde Kuchl als Siegerprojekt eines Architekturwettbewerbs am Holztechnikum Kuchl hervorgegangen: Anstelle des bisherigen „Stammhauses“ aus den 1950er Jahren wird ein modernes Internatsgebäude aus Holz entstehen. Bürgermeister Thomas Freylinger freut sich über die breite Zustimmung in der Gemeinde: „Hier entsteht ein innovatives Projekt in umweltfreundlicher Bauweise, das einen sparsamen Bodenverbrauch gewährleistet. Gleichzeitig wird geprüft, wo versiegelte Flächen im Umfeld wieder begrünt werden können.“

Leitlinien des Projektes

  • Vorzeigeprojekt und Wahrzeichen in der Holzgemeinde Kuchl
  • Holzbaukompetenz am Wissencampus Kuchl
  • Vorplatz und Haupteingang mit Öffnung zum Ort Kuchl
  • Barrierefreie Erschließung des Bestandes
  • Schonender Umgang mit Baumbestand und ökologischer Gestaltung des Vorplatzes
  • Ökonomische Baukonstruktion mit sehr hoher gestalterischer Qualität
  • Attraktive Wohnbereiche für die Jugendlichen

Fakten zum Bau

  • Bauherr: Holztechnikum Kuchl
  • Architekt: SPS Architekten ZT Gmbh
  • Baumanagement: SABAG GmbH
  • Bruttogeschossfläche: 2932 m2
  • Bauholzeinsatz: 1750 m3
  • Abmessungen: 17,4 breit x 26,8 tief x 23,8 hoch (in Meter)
  • Errichtungskosten: 12,5 Mio. Euro
  • Finanzierung: Eigenmittel und Fachverband und Fachgruppen der Holzindustrie Österreichs, Land Salzburg, Bundesministerium für Bildung und Frauen