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Tag des Waldes – Wertschöpfungseffekte von Forst & Holz in Salzburg

By 21. März 2023April 6th, 2023Forst & Säge, News

vlnr: Forstdirektor DI Franz Lanschützer, Forstlandesrat DI Dr. Josef Schwaiger, proHolz Salzburg Geschäftsführer DI Gregor Grill, proHolz Salzburg Obmann Ök.-Rat. Rudolf Rosenstatter, Waldbesitzer Florian Brunauer

Der klimafitte Wald entfaltet seine Leistungen hinsichtlich Holznutzung, Schutz vor Naturkatastrophen und sauberes Wasser erst durch die professionelle Arbeit von WaldbesitzerInnen. Am 21. März, dem internationalen Tag des Waldes, macht proHolz Salzburg auf die Bedeutung des Waldes für die Bevölkerung aufmerksam und präsentiert eine neue Studie über die Wertschöpfungseffekte von Forst und Holz für Salzburg. Eine geplante EU-Verordnung sieht jedoch vor, dass bis zu 10 % des Salzburger Waldes sich selbst überlassen werden sollen, was weitreichende Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft haben würde.

„Wenn der Wald sich selbst überlassen wird, würde er zu schnell altern und sich nicht mehr gut verjüngen. Damit kommt der Wald aus dem Gleichgewicht, welches durch eine annähernd 300-jährige Tradition der nachhaltigen Waldbewirtschaftung aufgebaut und gesichert wurde. Die Leistungen des Salzburger Waldes – Holzproduktion zum Bauen, für Möbel oder am Ende Heizen, Schutz vor Naturkatastrophen, Schutz des Trinkwassers oder die Möglichkeiten der Bevölkerung, sich sicher auf den Waldwegen und Forststraßen zu bewegen – müssen in diesem Gleichgewicht erhalten bleiben. Was wir brauchen ist jeder Beitrag aus dem heimischen Wald, der die Folgen des Klimawandels begrenzt. Da haben wir mit dem Holz einen absoluten Alleskönner,“ zeigt sich Rudolf Rosenstatter, Obmann von proHolz Salzburg, überzeugt.

“Die Branche ist mit rund 6% an der gesamten Bruttowertschöpfung Salzburgs und einem Anteil von 7% an den Beschäftigten auf Augenhöhe mit den Leistungen des Tourismus, der in Salzburg sicherlich als Zugpferd gilt.”

Studienautorin Dr.in Anna Kleissner

Neue Studie zu Wertschöpfung aus und mit Holz

Eine neue Studie belegt nun erstmals umfassend die wirtschaftlichen Effekte der Branche Forst und Holz in Salzburg. Ökonomin Dr.in Anna Kleissner hat mit Ihrem Institut Econmove mit der Methode der Satellitenkonten die volkswirtschaftlichen Effekte der Wertschöpfungskette Holz berechnet. „Die volkswirtschaftlichen Effekte der Holzproduktion und Holzverarbeitung im Bundesland Salzburg sind essentiell für den Wohlstand in Salzburg. Die rund 6.000 Waldbesitzer und rund 1.200 Unternehmen in der Holzwirtschaft bis hin zu Holzbaubetrieben und den Tischlern erwirtschaften rund 1,6 Milliarden Euro Wertschöpfung jährlich.

Wichtig dabei ist, dass es sich nicht um Umsätze von Unternehmen handelt, die weit höher sind, sondern um die Wertschöpfung in Form von Löhnen, Gehältern, Investitionen sowie Steuern und Abgaben für die öffentliche Hand. Das sichert insgesamt mehr als 23.000 Arbeitsplätze, vor allem in ländlichen Regionen. Damit ist die Branche mit rund 6 % an der gesamten Bruttowertschöpfung Salzburgs und einem Anteil von 7 % an den Beschäftigten auf Augenhöhe mit den Leistungen des Tourismus, der in Salzburg sicherlich als Zugpferd gilt,“ erläutert Kleissner die neuen Zahlen aus der Studie.

Tag des Waldes – klimafitter Wald als Ziel

Ein stabiler Wald, der regelmäßig bewirtschaftet und mit dem Blick auf Wachstum gelenkt wird, kann der Bevölkerung alle gewünschten Leistungen bieten. Als zentrale Herausforderung stellt sich dabei die Klimaveränderung dar, auf die Waldbewirtschafter reagieren müssen.

„Der Wald in Salzburg ist in guten Händen. Egal ob bäuerliche Waldbesitzer, private Forstbetriebe oder die Österreichischen Bundesforste, alle ziehen hier an einem Strang zum Wohle Salzburgs, denn die Aufgaben sind angesichts des Klimawandels herausfordernd genug. Der Wald muss klimafit gemacht werden, um ihn weiter wie gewohnt nutzen zu können.

“Der Wald muss klimafit gemacht werden, um ihn weiter wie gewohnt nutzen zu können. Die EU-Forderung aus Brüssel, Teile des Waldes sich selbst zu überlassen, kann nicht Teil der Lösung des Klimaproblems sein.”

Forstlandesrat DI Dr. Josef Schwaiger

Die EU-Forderung aus Brüssel, Teile des Waldes sich selbst zu überlassen, kann nicht Teil der Lösung des Klimaproblems sein. Nichtstun löst das Problem nicht, es ist auch gegenüber den nachfolgenden Generationen verantwortungslos. Nichtstun kann man mit Selbstaufgabe gleichsetzten und das ist nicht in unserem Sinne,“ stellt sich Forstlandesrat Dr. Josef Schwaiger klar gegen die Pläne aus Brüssel. „Ziel muss vielmehr sein, die Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit in Salzburg zu stärken. Das betrifft sehr stark die Wertschöpfungskette Holz, weil wir alle Teile der Wertschöpfungskette in Salzburg zur Verfügung haben“, so Schwaiger.

Holzverwendung als Beitrag zur Erfüllung der Bedürfnisse der Menschen

Zuletzt ging aufgrund strengerer Kreditvergaberichtlinien insbesondere der Einfamilienhausbau zurück. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass mehrgeschossige Wohnobjekte mit mehreren Wohneinheiten stetig zunehmen. Aber auch Aufstockungen, Erweiterungen und Sanierungen nehmen zu, da hier die Grundstücke schon vorhanden sind. Der Bedarf an neuem Wohnraum bleibt anhaltend hoch.

„Wir haben festgestellt, dass die Bautätigkeit mit Holz gegenüber dem allgemeinen Bauvolumen stetig zunimmt, auch wenn die Bauwirtschaft insgesamt stagniert. Insbesondere Aufstockungen und Erweiterungen bei bestehenden Bauten sind derzeit stark nachgefragt. Da hier Holz mit seinen Eigenschaften der schnellen, trockenen und gewichtseffizienten Bauweise vorrangig zum Einsatz kommt, verschafft das der Branche eine gute Auftragslage. Dabei wird nicht nur wenig Energie bei der Herstellung von Holzprodukten verbraucht, sondern das verbaute Holz speichert langfristig CO2 ein, was letztendlich ein großer Beitrag zur Klimakrise ist“, so Fritz Egger, Innungsmeister Holzbau.

Im neu errichteten Bürogebäude der Bezirksbauernkammer Hallein sind rund 560 m3 Holz verbaut, das ebenso viele Tonnen CO2 langfristig speichert. Dieses Holz wächst in den Salzburger Wäldern in nur rund 7 Stunden nach. „Ein Gebäude wie dieses zeigt die Zukunft des Bauens eindrucksvoll. Dass dabei der ökologische Fußabdruck deutlich besser ausfällt, ist neben der baulichen Qualität ein echter Mehrwert, den nur Holz bieten kann“, so Obmann Rosenstatter abschließend.