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Holzbauten im Flachgau

By 26. Juni 2023Juni 28th, 2023Holzbau & Zimmerei, News

Ende Juni fand nach spannenden Vorträgen über zwei wegweisende Holzbauten im Flachgau in den Räumlichkeiten der Initiative Architektur tags darauf die Exkursion zu den Objekten statt.

In Seekirchen steht nun die neue Bezirkshauptmannschaft für die Region Salzburg und Umgebung. Dabei zieht das Gebäude bei der Ortseinfahrt mit seinem Erscheinungsbild direkt die Blicke auf sich. In Salzburgs sechstgrößter Stadt (11.231 Einwohner/Quelle: Statistik Austria) gaben Architekt Rainer Maria Fröhlich und Projektleiter Matthias Jahn vom Wiener Architekturbüro SWAP sowie Klaus Fasching vom Salzburger Holzbauunternehmen Appesbacher Einblicke und erläuterten Hintergründe.

Anschließend ging es ins Salzkammergut an den Wolfgangsee. Am Fuße des 1.782 m hohen Schafbergs beantworteten Architekt Michael Höcketstaller von dunkelschwarz, sowie Vertreter von BSU – Bau Service Unterberger (Holzbau) und der Salzburg AG Tourismus GmbH die Fragen der interessierten Teilnehmer:innen.

BH Salzburg-Umgebung von SWAP Architekten

Die neue Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung ist nun bereit, bezogen zu werden. Durch die nachhaltige Holzbauweise fügen sich die sechs, auf einem Sockel liegenden, verschieden hohe Holzkuben, nahtlos in die Umgebung ein. In den Innenräumen wird der Fokus auf Naturnähe fortgesetzt: Vertikal begrünte Wände, sichtbares Holz und großzügige Glasflächen tragen zur Transparenz und einer positiven Atmosphäre bei.

Der klare Grundriss erleichtert Besucher:innen und Mitarbeiter:innen die Orientierung. Im Erdgeschoss befinden sich die öffentlichen Serviceeinrichtungen, in den drei Obergeschossen sind die Büros für die Mitarbeitenden angesiedelt. Die Wärmeversorgung erfolgt über das Nahwärmenetz von Seekirchen, die Zuluft wird über einen Erdkollektor vorgewärmt. Im Sommer kommt eine Fußbodenkühlung, gespeist aus Erdwärme-Tiefensonden, zum Einsatz. (SWAP)

Talstation Schafbergbahn

Die Talstation der Zahnradbahn befindet sich am Fuß des Schafbergs direkt am Wolfgangsee. Sie besteht aus einem zweigeschossigen Haupt- und einem eingeschossigen Nebengebäude. Zusammen mit den Bestandsgebäuden der Werkstätten umschließen sie das Bahnhofsareal hofartig. Über den beiden Neubauten spannt ein Sheddach, das auch die Bahnsteigüberdachung herstellt und die Großform des Bahnhofs räumlich zusammenhängt. Die Faltung des Daches klappt als zweite Fassadenebene auch in die Vertikale und setzt das gestalterische Motiv des Faltwerks in den Ansichten fort. Die dadurch entstehende Kleingliedrigkeit im Erscheinungsbild verzerrt den Maßstab des Gebäudes und lässt einen Dialog mit der kleinmaßstäblichen Bebauung der Umgebung entstehen.

Im Hauptgebäude wurden die verschiedenen öffentlichen Funktionsbereiche wie Eingangshalle mit Ticketing, Ausstellung, Shop, Restaurant und Veranstaltungsbereich in einer offenen Halle angeordnet. Diese wurde durch umlaufende Verglasungen in den Fassaden und im Sheddach stark zur Umgebung geöffnet und so der Bezug zum See und den Bergen hergestellt. Die Materialien Holz und Stahl spielen eine zentrale Rolle. Die Überlagerung der Bahnhofstypologie mit den Anforderungen an das Gebäude aus der touristischen Nutzung spannt thematisch einen weiten und spannenden Bogen. „Industrielle“ Materialien und eine technische Formensprache verankern das Gebäude atmosphärisch in der Bahnhofstypologie, während Holz Aufenthaltsqualität für Besucher entstehen lässt. (dunkelschwarz)

Roman Höllbacher, Initiative Architektur

„Zwei grundlegend verschiedene Bauaufgaben, entsprechend unterschiedliche Lösungen mit dem Werkstoff Holz, beides für sich großartig!“

Matthias Jessner, Holzcluster Manager

„Durch meine fast zehnjährige Tätigkeit bei proHolz habe ich einen guten Überblick über die Entwicklung der Holzbauten im Flachgau. Eine Exkursion zu öffentlichen Bauvorhaben in Holz, das wäre damals nicht so repräsentativ gewesen wie 2023. Neben den beiden heute besuchten Objekten ist mittlerweile vieles entstanden und in Planung. Von Kindergärten und Volksschulen über Aufstockungen bis hin zu Gemeindezentren.“

vlnr: Roman Höllbacher (Initiative Architektur), Michael Höcketstaller (dunkelschwarz), Rainer Maria Fröhlich (SWAP), Klaus Faschin (Appesbacher Holzbau) und Matthias Jessner (Holzcluster Salzburg) bei der Vorstellung ihrer Holzbauten im Flachgau.

Vier Gründe für sehenswerte Holzbauten im Flachgau

_ Die Bauherr:innen
Sie haben es in der Hand; immer öfter wird auf den heimischen und ökologischen Baustoff Holz gesetzt.

_ Die Architekt:innen
Holzbauten können viel, aber nicht alles. Ein Holzbau gehört von Anfang an in Holz gedacht und geplant; immer mehr Planer:innen setzen sich mit dem Werkstoff auseinander

_ Der Holzbau
Die heimischen Holzbauunternehmen haben sich stetig weiterentwickelt uns sind von reinen Handwerkern zu regelrechten Spezialisten geworden. Das Handwerk als Basis, über Bauphysik und Statik, bis hin zu Design, Architektur und Formensprache.

_ Die Organisationen
Unabhängig der Organisation haben Initiative Architektur, proHolz oder Holzcluster ein gemeinsames Ziel. Man versucht nicht nur die Fachöffentlichkeit, sondern die gesamte Bevölkerung über die Vorteile des Holzes zu informieren und das hilft dem Holzbau seit vielen Jahren.

Die Planungen für die nächste Exkursion und Vorträge laufen bereits.
Nähere Infos finden Sie auf der Website von Initiative Architektur und proHolz sowie über die jeweiligen Newsletter und Social Media Auftritte.