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Preise für heimische Holzbauer beim 6. Rosenheimer Holzbaupreis

Der RosenheimKreis e. V. lobte 2024 bereits zum sechsten Mal den Rosenheimer Holzbaupreis aus. Der Wettbewerb für architektonisch hochwertige Holzbauten aus Südbayern, Tirol und Salzburg wird seit 2006 im 4-Jahresrhythmus mit großem Erfolg durchgeführt.

Erfreulich aus Salzburger Sicht dabei, dass drei heimische Betriebe prämiert wurden. Meiberger Holzbau (Lofer) erhielt für den Kulturhof Stanggass mit dem 2. Platz eine Auszeichnung von der Fachjury. Die Holzbau-Abteilung von Ehrenreich Bau (Tamsweg) erhielt beim Publikumspreis den 1. Platz für das Jugengästehaus Gerlosplatte. Holzbau Maier (Bramberg) folgte auf dem 2. Platz für das Rote Kreuz Ausweichquartier in Innsbruck. Alle drei Prämierungen erfolgten in der Kategorie „Öffentlicher Bau & Gewerbe“.

DI Martin Winkler, Geschäftsführer proHolz Salzburg gratuliert den Salzburger Preisträgern: „Die Auszeichnungen beim 6. Rosenheimer Holzbaupreis zeigen, was der moderne Holzbau zu leisten imstande ist. Das drei heimische Betriebe unter den Prämierten zu finden sind, spiegelt den internationalen Stellenwert des Salzburger Handwerks und die Ausführungsqualität der Betriebe wider. Es unterstreicht die Wichtigkeit der regionalen Wertschöpfung für den bayrisch-österreichischen Raum. Das Beispiel Kulturhof Stanggass, mit der Vergabe von 77% der gesamten Bausumme (14,5 Mio. €) an regionale Betriebe, steht dabei exemplarisch für die Wichtigkeit des regionalen Bauens im grenznahen Wirtschaftsraum.“

Über den Rosenheimer Holzbaupreis

In Summe wurden 64 Arbeiten eingereicht und demonstrieren auf überzeugende Weise, dass dem Bauen mit Holz keine Grenzen gesetzt sind. Der sechste Rosenheimer Holzbaupreis konnte dabei auch seine internationale Attraktivität unter Beweis stellen. Die eingereichten Projekte wurden in zwei Kategorien eingeteilt: Wohnungsbau und öffentlicher bzw. Gewerbebau. In jeder der Kategorien wurden drei Preise und Anerkennungen ausgesprochen, die von einer 6-köpfigen Jury bewertet wurden.

Einzigartig in dieser Form ist der Publikumspreis. Dieser wurde durch eine Online-Abstimmung ermittelt. Die Teilnehmer konnten dabei an beliebig viele Arbeiten jeweils einen Punkt vergeben. Ein erneutes Einwählen, um bestimmte Arbeiten zu forcieren, wurde vom System effektiv verhindert. Insgesamt wurden 4.294 Stimmen auf die 64 Projekte verteilt. Ausgezeichnet wurden je Kategorie drei Objekte.

Mit einem Klick auf das Bild gelangen Sie zur Broschüre im pdf-Format

2. Platz – Fachjury Auszeichnung | Kulturhof Stanggass

AUSFÜHRUNG
Meiberger Holzbau, Lofer
ARCHITEKTUR
Arc Architekten, Bad Birnbach (D)
TRAGWERKSPLANUNG

Heininger Ingenieure, Passau (D)

Behutsam eingebettet in die bewegte Natur- und Kulturlandschaft Berchtesgadens und gebaut aus natürlichen Materialien, knüpft der Kulturhof an regionale Bauweisen an, interpretiert sie neu und wird zu einem Ort der Begegnung. Die gewählten Konstruktionen folgen der jeweiligen Nutzungen: Hotelzimmer in Schottenbauweise mit Massivholzwänden und -decken, Festsaal mit aufgelösten V-Stützen und Bindersparrenkonstruktion, Atelier- und Seminarhaus mit filigranem, stützenfreiem Dachtragwerk. Die Gebäude verbrauchen wenig Heizenergie, die über eine Hackschnitzelheizung und Warmwasser-Kollektoren bereitgestellt wird. Zusätzlich wird die Abwärme der Kühlgeräte genutzt, Strom erzeugen PV-Anlagen. Auf eine Klimatisierung der Hotelzimmer und Seminarräume wurde bewusst verzichtet. Natürliche Oberflächen wie Holz und Lehm altern in Würde und tragen durch ihre Ausstrahlung zur besonderen Stimmung bei.

Fotos: Josefine Unterhauser

1. Platz – Publikumspreis | Jugendgästehaus Gerlosplatte

AUSFÜHRUNG
Ehrenreich Bau – Abt. Holzbau, Tamsweg
ARCHITEKTUR
Lechner & Lechner, Salzburg
TRAGWERKSPLANUNG

Forsthuber, Salzburg

Zwischen Zillertal und Pinzgau erhebt sich ein Jugendgästehaus auf 1700 Metern Seehöhe. Das siebengeschossige Gebäude ist ein Holzmassivbau aus Brettsperrholzelementen mit einer Breite von 17m, einer Länge von 74m und Höhe einer Höhe von bis zu 21,7m. Das Raumprogramm, ein architektonisches 3D-Puzzle mit Fokus auf Sport, vereint Wettkampfturnhalle, Kletterwände, Trampoline, Pumptrack und mehr auf ca. 7500 m2. Die Architektur, unter strenger Kostenrechnung, schafft eine offene Raumstruktur mit einer Flaniermeile, welche die Sportbereiche mit den Zimmern durch einen 17 m hohen Holzdom miteinander verbindet. Die bewusste Rohheit des Materials verleiht dem Jugendgästehaus eine lebendige Haptik. Der Lärchenholz-Baukörper ist in den Hang gedreht und erscheint dadurch kleiner. Das Gebäude wird über einen einladenden Eingang auf mittlerer Höhe mit einen vorgelagerten Dorfplatz betreten.

Fotos: Julian Höck

2. Platz – Publikumspreis | Rotes Kreuz Innsbruck

AUSFÜHRUNG
Holzbau Maier, Bramberg
ARCHITEKTUR
Architekt Melanie Karbasch, Salzburg
TRAGWERKSPLANUNG

Tragwerkspartner, Innsbruck

Das RK Innsbruck errichtet derzeit seine neue Zentrale am Sillufer (bestehender Standort). Für 3-4 Jahre wird ein Provisorium benötigt, welches als 3-geschossiger Holzbau am ‚alten Hafen‘ errichtet wurde. Im EG befinden sich Zugang und überdeckte Stellplätze für Rettungsfahrzeuge. In den OG‘s sind Schlafplätze des Nachtdienstes, Büro- und Sozialräume, Lager und Flächen für den Gesundheits- und Sozialdienst. Das Gebäude ist als elementierter ‚Edelrohbau‘ ausgeführt, wird nach der Nutzung abgebaut und kann an anderer Stelle weiter genutzt. Die Ausführung wird auf das Minimum für einen temporären Betrieb reduziert. Die Bauwerkskosten liegen bei 735€ netto / m2 NF. Alle Oberflächen im Holzbau und die technische Infrastruktur bleiben sichtbar, die Ausführung ist maximal wirtschaftlich. Die Inbetriebnahme ist mit 3.Quartal 2023 erfolgt, die Nutzungsdauer beträgt ca. 3-4 Jahre.

Fotos: David Schreyer