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Salzburgs erstes großes Verwaltungsgebäude aus Holz

In Seekirchen am Wallersee wurde am Mittwoch, 28. Juni der moderne und einladende Neubau der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung eröffnet. Erstmals wurde in Salzburg ein Verwaltungsgebäude in dieser Größenordnung überwiegend aus Holz gebaut.

Landesinnungsmeister Fritz Egger

„Es ist erfreulich, dass die öffentliche Hand die Erkenntnis gewonnen hat, ökologischer zu bauen. Das ist für die Zukunft ein richtiger Weg, gerade wenn man die Materialien dort einsetzt, wo sie ihre besten Eigenschaften entwickeln können. Schön zu sehen ist hier auch, dass man in den Büroräumlichkeiten der Mitarbeiter den Holzbau sieht und spürt.“

Verwaltungsgebäude aus Holz

Vor zwei Jahren war Baustart auf dem 7.600 Quadratmeter großen Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft zum ebenfalls neuen Bezirksgericht und in Gehweite zum Seekirchner Stadtzentrum. Das Gebäude wurde in Holzriegelbauweise vom Salzburger Familienbetrieb Appesbacher Holzbau umgesetzt. Die Holzbauweise und eine hohe Energieeffizienz sorgen in der neuen Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung (Flachgau) nicht nur für Wohlfühlatmosphäre, sie helfen auch dabei, Betriebskosten zu sparen und das Klima zu schonen.

„Als Innungsmeister freue ich mich mit unseren Betrieben, wenn ein mittelständischer Betrieb mehrgeschoßige Holzbauten in dieser Größenordnung umsetzt. Dies ist gerade durch die Vorfertigung und sorgfältige Planung möglich. Dazu kommt das die handwerkliche Qualität und das Know-How der Betriebe. In Zusammenarbeit mit den Architekten/Planern und einem Holzbaustatiker, der die Möglichkeit hat im Detail zu optimieren, kann man solche Projekte wirtschaftlich sowie Ressourcen bzw. kostensparend verwirklichen,“ so Fritz Egger abschließend.

BAUHERR:IN
Land Salzburg
ARCHITEKTUR
SWAP Architekten, Wien
AUSFÜHRUNG

Appesbacher Zimmerei Holzbau, Abersee

Was sagt das Land Salzburg zum Gebäude?

Heinrich Pölsler hat das Projekt für das Land Salzburg geleitet. Im Interview mit dem Landes-Medienzentrum (LMZ) erläutert er die Details, die dieses Verwaltungsgebäude aus Holz so innovativ machen.

LMZ: Wie viel Holz steckt in der neuen Bezirkshauptmannschaft und was sind die Vorteile?
Alles oberhalb vom Erdgeschoß ist komplett in Holz ausgeführt – Decken, tragende Elemente, Wände, Fassade. Dadurch sammelt sich deutlich weniger Feuchtigkeit im Gebäude. Und Holzteile kann man sehr gut vorfertigen. Das beschleunigt die Bauabwicklung. Man kann das Material förmlich riechen.

LMZ: Es scheint nicht nur ein Gebäude mit viel Holz zu sein, sondern auch lichtdurchflutet und freundlich. Wie hat man das bewerkstelligt?
Die Grundrissgestaltung erlaubt viele Belichtungsflächen, sowohl an den Arbeitsplätzen als auch in den Gängen. Zum Einsatz im Holzskelettbau kam auch viel Glas, das für lichtdurchflutete Räume sorgt und Durchblicke quer durch das Gebäude ermöglicht. Für Frischluftzufuhr ist gesorgt, da sich an jedem Arbeitsplatz mindestens ein Fensterflügel öffnen lässt.

Die Eckpunkte

_ Nettoraumfläche: rund 6.000 m2
_ 10 Tiefensonden zu je 130 m sorgen für Kühlung
_ 1.100 m2 Photovoltaikfläche, 180 kW/p Leistung
_ 1.000 m3 verbautes Holz = 1.000 t CO2-Speichervolumen
(zum Vergleich: 1 t CO2 ist gleich viel wie 3.300 gefahrene Kilometer mit einem Benzinauto)

Fotos: Land Salzburg