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Holzbau für Kinder und Jugendliche in Salzburgs Gemeinden

Der Holzbau in Salzburg ist bei unterschiedlichen, kommunalen Bauaufgaben sehr gefragt, denn seine hohe technische und optische Qualität spricht für sich. Stellvertretend für Salzburgs 119 Gemeinden blicken wir auf drei aktuelle Bauvorhaben in Straßwalchen, Radstadt und Mattsee und ihre Vorbildwirkung bei der Aufstockung, Erweiterung und Neubau von öffentlichen Gebäuden für Salzburgs Kinder und Jugendliche.

Holzbau – eine politische Entscheidung

Die Förderung des Baustoffs Holz durch politische Entscheidungsträger hat direkte Auswirkungen auf Menschen und Umwelt. Holz ist in Salzburg ein wichtiger regionaler Wirtschaftsfaktor, da etwa 52% der Landesfläche bewaldet sind. Dies unterstützt zahlreiche Betriebe in Forstwirtschaft und Holzverarbeitung. Neben wirtschaftlichen Argumenten sprechen auch ökologische Aspekte für den Einsatz von Holz als Baumaterial. Holz ist ökologisch unbedenklich, nachhaltig verfügbar, besitzt eine optimale Energiebilanz und bringt humanbiologische Vorteile mit sich.

„Es ist sehr erfreulich, dass Salzburgs Gemeinden ihre Projekte mit dem natürlich gewachsenem Baustoff Holz umsetzen. Bereits in den Erhebungsjahren 2016/17 zeigte der Holzbauanteil* mit 64% seine Gewichtigkeit im kommunalen Bau. Besonders dabei war die enorme Steigerung von fast 100% zum Vergleichsjahr 2013. Und auch nun zeigen sehenswerte Aufstockungen und Neubauten in Salzburgs Gemeinden, dass es richtig ist auf unseren Wertstoff Holz zu setzen.“, sagt Landesinnungsmeister Komm-Rat. Friedrich Egger.

Aufstockung der Volksschule in Straßwalchen

Das Volksschulgebäude, in den 1970er Jahren errichtet, in der Marktgemeinde Straßwalchen wird aktuell im Auftrag der Gemeinde unter dem Baumanagement der Salzburg Wohnbau saniert und erweitert. Der Bau steht kurz vor der Fertigstellung und wurde von 13 Klassen auf insgesamt 18 Klassen in Holzbau aufgestockt und modernisiert. Der Baustoff Holz in der Tragkonstruktion, dem Innenraum sowie im äußeren Erscheinungsbild spielt dabei eine gewichtige Rolle.

Bürgermeisterin Tanja Kreer ist sichtlich stolz auf das Bauvorhaben: „Durch die Aufstockung in Holzbauweise ist es uns gelungen, eine wohltuende, angenehme Lernatmosphäre mit guter Akustik für unsere Schüler:innen zu schaffen. Nach den Pfingstferien sind die ersten Klassen bereits eingezogen und die Schüler fühlen sich sehr wohl.“

In der stark wachsenden Flachgauer Gemeinde spielt Holz ein zentrales Thema. Im Jahr 2020 wurde der Neubau des Kindergartens in Holzmassivbauweise abgeschlossen. Das nun auch die Aufstockung der Volksschule mit Holz umgesetzt wird, war naheliegend und wurde früh im Prozess berücksichtigt. „Das wir hier auf den Baustoff Holz setzen hat zwei Gründe. Einerseits nutzen wir den Vorteil des geringen Eigengewichts von Holz für die statischen Anforderungen. Andererseits war es uns als Gemeinde wichtig, hier Holz sichtbar und für unsere Kinder spürbar zu machen, was wir bereits im Wettbewerb in der Ausschreibung berücksichtig haben“, sagt Kreer abschließend und freut sich auf die Fertigstellung vor Beginn des neuen Schuljahres.

Aufstockung Volksschule Straßwalchen
© fallypluspartner

Bauherr
Gemeinde Straßwalchen

Architektur
fallypluspartner, Stadt Salzburg

Ausführung
Strabag, Wien

Sanierung BORG Radstadt & Erweiterung per Holzbau

Das Pierre de Coubertin BORG Radstadt (Baujahr 1972) wird im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung nachhaltig saniert und in Holzbauweise (Holzskelettkonstruktion mit aussteifenden Wänden aus Brettsperrholz) erweitert. Geplante Fertigstellung ist im Sommer 2024 danach bietet das Gebäude genügend Platz für rund 200 Schüler:innen und mehr als 30 Lehrkräfte.

Nach der Fertigstellung wird das BORG Radstadt rund zur Hälfte aus heimischen Holzarten bestehen. Die Massivholzkonstruktion wird aus Fichtenholz errichtet und die Fassade wird mit Lärchenholz verkleidet. Der zweigeschossige Zubau wird um Sonderunterrichtsräume, Arbeitsbereiche für Lehrer:innen, Räume für die Administration und großzügige Pausenflächen erweitert. Zudem wird das dreigeschossige Bestandsgebäude thermisch optimiert, um Betriebskosten zu senken und Energie einzusparen.

Der Salzburger Architekt Michael Strobl gewann mit seinem Büro den offenen internationalen Wettbewerb und sagt über das Bauvorhaben: „Ein kleiner Fußabdruck ist Voraussetzung für ökologisch nachhaltiges Bauen, in diesem Fall verbunden mit einer flächensparenden Nachverdichtung. Dem Bestand wird mit einem sauberen Schnitt unbrauchbares Volumen entfernt, neue Gebäudeteile werden in Holzbauweise wie selbstverständlich hinzugefügt. Den konstruktiven Prinzipien eines Holzbaus folgend werden die Trägerachsen entsprechend der Klassengrößen eingesetzt.“

Visualisierung BORG Radstadt
© strobl architekten

Bauherr
BIG Bundesimmobiliengesellschaft

Architektur
strobl architekten, Stadt Salzburg

Ausführung
Appesbacher Holzbau, Abersee

Kindergarten Mattsee – ein Ort für Kinder

Die sogenannte Stockwiese war eine der wenigen noch unverbauten Flächen im Zentrum von Mattsee, im Übergang von bebauter Struktur zum umliegenden Naturraum. Wesentlich für die Positionierung des neuen Kindergartens war die ganzheitliche Betrachtung der baulichen Entwicklung am Grundstück.
So markiert ein Gebäudeeinschnitt den großzügigen, wettergeschützten Haupteingang zum Kindergarten. Ein helles Foyer dient als Empfangsraum für Kinder, Eltern und Besucher. Durchblicke, Ausblicke und Lichtstimmungen über vertikale Bezüge schaffen Orientierung und leiten die Kinder intuitiv zu ihren Gruppenräumen. Die Räume des zweigeschoßigen konstruktiven Holzbaus (Holzmassivbau mit Brettsperrholz) sind hell und einladend gestaltet. Sämtliche Gruppen- und Bewegungsräume orientieren sich optimal Richtung Süd-Ost zum gut besonnten, arenaartig angelegten Garten.

Großzügige Balkon- und Terrassenzonen verbinden Innen mit Außen und stellen wertvolle Spielbereiche auch bei Schlechtwetter dar. Besonderes Augenmerk wurde zudem auf ein nachhaltiges Gebäudekonzept gelegt. Über den vorrangigen Einsatz von Holz bei der Außen- und lnnengestaltung entsteht ein bestens aneignungsfähiges, wohnliches Milieu im Sinne eines ,,Zuhauses“ für die Kinder und ihre Betreuer:innen.

Baustelle Kindergarten Mattsee

Bauherr
Gemeinde Mattsee

Architektur
dunkelschwarz, Stadt Salzburg

Ausführung
Innovaholz, Niedernfritz